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Kinderbuchkunst wirklich für Kinder!

Uta Krause: „Wann gehen die wieder?“

Von Eva Bruchhausen

 

Uta Krause:

„Wann gehen die wieder?“

32 Seiten, Euro 13,90

Berlin Verlag 2010

ISBN 978-3827054104

 

 

Einem Bilderbuch steht es natürlich gut an, wenn die Illustrationen erstklassig sind, Doch nicht oft ist das der Fall, was auch daran liegt, dass Verlage Originelles kaum mehr wagen. So lässt sich ermessen, wie groß die Freude über ein Buch wie „Wann gehen die wieder?“ ist! Die Bilder sind allein farblich ein stimmiges Ganzes. Die Figuren, unverkennbar durch längliche Körper, auf intelligente Art auch niedlich, bieten Kinderbuchkunst wirklich für Kinder- ach, gäbe es das doch häufiger!

Gleiches gilt für die Geschichte. Das Thema "Patchworkfamilie" -ein Tummelfeld für eher psychologisierende denn literarisch versierte Kinderbuchautoren- wird hier von Uta Krause, die Autorin und Illustratorin in Personalunion ist,  originell und mit dem richtigen Quantum Humor aufgegriffen.

Die riesengroße Räuberfamilie fällt auseinander, nachdem die vorher ewig streitenden Eltern sich trennen. Der Vater zieht in den Wald, die Kinder bleiben zunächst bei der Mutter. Dort wird es ihnen zu langweilig, so leben sie lieber beim Vater. Der aber ist mit einer Prinzessinnenfamilie zusammen. Die Räuberkinder möchten, dass alles wie früher ist! Obwohl - zweimal Geburtstag, zweimal Weihnachten, das ist nicht schlecht. Schwierig wird es, als auch die Mutter nicht allein bleibt und mit einer Drachenfamilie zusammenlebt. Doch die Lösung - enge Nachbarschaft und wildes, freudiges Spielen- ist toll für die Räuberkinder!

Kunststück, so ein Bilderbuch zu schreiben? Nein! Es erscheint in einer Zeit, in der Kindern in Büchern immer mehr zugemutet wird, das ängstigt und schreckt. Dieses Buch dagegen gibt Halt. "Wann gehen die wieder?" ist nicht irgendein Bilderbuch zu einem Thema, das viele Kinder betrifft, es ist ein künstlerisch wie sprachlich herrliches Buch - fast schade, dass es nur Kindern vorgelesen werden dürfte, die mit Patchwork-Familien zurechtkommen müssen. Doch wer auf besondere Bilderbücher achtet, sie kennen möchte, der sollte dieses Buch nicht übersehen. 

 

 

 

 

Ein schwieriges Thema wird einfühlsam interpretiert

Rolf Barth, Thorsten Droessler: „Am Wochenende ist Marie bei Papa“

Von Brigitte Bjarnason

 

 

Rolf Barth:

"Am Wochenende ist Marie bei Papa"

Mit Bildern von Thorsten Droessler

Traumsalon Edition 2009

32 S., Euro 12,95

ISBN 978-3-938625-56-9

 

Eine Trennung und Scheidung der Eltern ist, insbesondere für jüngere Kinder, schwer zu verarbeiten. Der Wunsch der Wiedervereinigung der Eltern, Schuldgefühle und Sorgen über die Zukunft belasten die Gedankenwelt der betroffenen Kinder.

Das Bilderbuch „Am Wochenende ist Marie bei Papa“ erzählt von Marie, die sich dem Schicksal einer Trennung ihrer Eltern fügen muss. Sie sehnt sich nach der Zeit zurück, wo sie und ihre Eltern eine glückliche Familie waren, gemeinsam morgens im Bett kuschelten, zusammen ihren Geburtstag feierten oder am Strand Sandburgen bauten. Jetzt, wo sich die Eltern immer öfter streiten, fühlt sie sich alleingelassen und glaubt, dass sie die Schuld an die Trennung trägt. Doch da taucht der mysteriöse Herr Wolke auf. Er macht Marie Mut und zeigt ihr, dass ihre Eltern sie immer noch sehr lieb haben.

„Am Wochenende ist Marie bei Papa“ ist ein empfehlenswertes Buch, um jüngere Kinder auf eine Trennung ihrer Eltern vorzubereiten. Leider taucht im richtigen Leben selten ein Herr Wolke auf, der den Kindern in dieser schwierigen Phase beisteht und sich ihrer Sorgen und Nöte annimmt. Das Buch ersetzt kein liebevolles erklärendes Gespräch zwischen Eltern und Kindern, dennoch kann es einen guten Ansatz dazu bilden, Sorgen und Ängste auszusprechen. Der Text ist gut verständlich, kurz und knapp. Die Illustration ist sehr bunt und aufwendig gestaltet. Der Kopf von Herrn Wolke ist eine Collage und wirkt damit real. Mit seinem Mienenspiel gibt Herr Wolke der Figur einen witzigen, ausgefallenen Aspekt. Trotz des ernsten Thema hat der Inhalt des Buches einen positiven Unterton, gibt Raum für Erklärungen und einen optimistischen Blick in die Zukunft.

 

„Am Wochenende ist Marie bei Papa“ spricht auf leichte, einfühlsame Weise die Trennung und Scheidung von Eltern an.

 

 

 

 

Scheidung zu verkraften gesucht!

Linda Newberys „Katzenaugen“

Von Anne Spitzner

 

Linda Newbery:

„Katzenaugen“

Dtv 2009

288 S., Euro 7,95

ISBN 978-3423623889

 

 

 

 

Das Buch „Katzenaugen“ von Linda Newbery aus der „Reihe Hauser“, die bei dtv als Taschenbuch veröffentlicht wird, handelt von Jamie und Josh, zwei Brüdern, deren Eltern sich haben scheiden lassen. Jetzt haben sowohl der Vater als auch die Mutter einen neuen Partner, und als dazu noch ein Baby kommt, steht die Welt für die Jamie und Josh völlig Kopf. Während Josh, der ältere Bruder, noch relativ gut zurechtkommt, beginnt der kleine Jamie, sich seltsam zu verhalten. Er versteckt sein Gesicht hinter einer Löwenmaske und wird zu Leo – einem großen, starken Löwen, mit dessen Stimme er fortan spricht.

Wie es dazu kommt, dass Jamie sich trotz der Fürsorge seiner Eltern hinter Leo verstecken muss, beschreibt Linda Newbery mit großer Einfühlsamkeit. Aus der Perspektive von Josh lässt sie den Leser zusehen, wie Jamie sich verändert und wie alle hilflos danebenstehen müssen, ohne wirklich etwas tun zu können. So macht sie auf sanfte und doch eindeutige Weise klar, dass man so viele schlaue Bücher lesen kann, wie man will, dass man es gut meint und für die Kinder alles richtig machen möchte, wenn die Beziehung ihrer Eltern in die Brüche geht, und trotzdem kann alles schieflaufen. Bei Joshs und Jamies Eltern ist von Streit, Hass und Rosenkrieg nichts zu merken, auch wenn sie sich getrennt haben, verstehen sie sich noch gut und teilen sich das Sorgerecht für ihre Kinder sehr einvernehmlich. Sie lesen Ratgeber darüber, was es bedeutet, wenn ein „neues“ Baby geboren wird - doch alles das kann nicht verhindern, was mit Jamie passiert.

Dieses Geschehen – dass man niemandem die Schuld geben kann und derartige Dinge einfach passieren – porträtiert Linda Newbery anrührend und packend zugleich. Man kann sich in die Kinder hineinversetzen, auch wenn man eine solche Situation nie selbst erlebt hat, und für jemanden, der sie durchmacht bzw. durchgemacht hat, ist die Geschichte von Jamie, Josh und Leo wie ein linderndes Pflaster – auch jemand anders hat sich so gefühlt, auch jemand anders hat sich – wie Josh – plötzlich alle Verantwortung aufbürden, hat vor seiner Zeit erwachsen werden müssen, auch jemand anders – wie Jamie – hat nachts heimlich in seine Kissen geweint, ist aus dem Mittelpunkt gerückt und war plötzlich nicht mehr der Kleinste und hat einen dramatischen Weg gewählt, um damit fertig zu werden.

Die Geschichte wird auf so behutsame Art und Weise erzählt, dass man gar nicht merkt, wie sie einen allmählich ganz in ihren Bann schlägt. Ab einem bestimmten Punkt will man so unbedingt wissen, ob Jamie für immer hinter der Löwenmaske versteckt bleibt, dass man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Schön ist auch, dass nicht nur von Jamie erzählt wird, sondern dass es sich auch um Josh dreht, der mit allem fertig werden muss – neben der Trennung seiner Eltern und dem neuen Baby auch noch mit dem seltsamen Verhalten seines kleinen Bruders – und en passant muss er auch noch die ersten Schritte in Richtung Pubertät und Erwachsenwerden machen. Wie Josh das schafft und sich um Jamie kümmert, auch wenn es schwer ist, das erzählt Linda Newbery mit einem lachenden und einem weinenden „Katzenauge“.

(Ab 10) 

 

Die Rezensentin ist Mitarbeiterin der Librikon-Redaktion und Krimiautoin. Zuletzt erschein von ihr im Schack-Verlag "Verlorene Kinder - Gießen Krimi"

 

 

 

 

Bleibt geliebt

Sehr empfehlenswert: Papa wohnt jetzt anderswo

Von Susan Müller

 

 

Gergely Kiss:

Papa wohnt jetzt anderswo
Picus Verlag 2007
32 Seiten, 12,90.-
ISBN 978-3-85452-895-1

 

Ein sehr schönes, gefühlvolles und zeitnahes Kinderbuch mit tollen Bildern, die für sich sprechen. Wenn sich die Eltern trennen, die man beide sehr lieb hat und braucht, dann fragt sich sicher jedes Kind nach seiner Schuld daran. Schließlich streiten sie sich und dabei geht auch mal was kaputt, wie es auf den ersten Abbildungen anschaulich dargestellt wird; und das Kind steht hilflos daneben. Unsere Romanfigur beschäftigt sich immer öfter mit den Gedanken: `Hat Papa mich nicht mehr lieb, wenn er jetzt eine neue Familie hat?` Nie mehr ist er da, wie die Bilder zeigen, das Kind sitzt mit Mutti allein am Tisch und das Essen will nicht schmecken. Selbst Papas Strafe, die er sich manchmal ausgedacht hat, fehlt, es steht verloren vor dem zu sortierenden Berg Schrauben.

Andererseits darf es mit Papas neuer Familie in den Urlaub fahren und fühlt sich nicht ausgeschlossen, wie die Illustration beweist. Und besuchen darf es ihn auch und auf der Abbildung kann man die riesige Geburtstagstorte sehen, die Papas neue Frau extra gebacken hat und das neue Geschwisterchen singt ein Lied und alle sitzen fröhlich im Kreis. Erleichterung sieht man im Gesicht des Kindes auf einem Bild am Ende des Buches, als es feststellt: „Ich habe doch nichts falsch gemacht, Papa hat mich lieb, Mama hat mich lieb.“ Auch wenn Papa jetzt woanders wohnt, und man eigentlich sagen kann, wenn Papa nur woanders wohnt, er bleibt ja der geliebte Papa.

Es ist ein sehr empfehlenswertes Buch, das Kindern mit ähnlichen Erfahrungen sehr einfühlsam nahe bringt, dass es nicht an ihnen liegt, wenn die Eltern getrennte Wege gehen. Es ist in seiner Gesamtheit kindgerecht, gut verständlich und auf den anschaulichen Bildern ist die Gefühlswelt des Kindes in ihrer Echtheit wunderbar dargestellt.

 

 

 

 

Hoch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   
 

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